Sonntag, 25. März 2012

Also leicht zu lesen ist es schonmal nicht...

Das Ganze fängt also mit dem kurzen Prolog namens Zueignung an. Die Sprache ist wieder einmal, was aber bei den Werken Goethes zu erwarten ist, recht kompliziert und erst auf den zweiten (oder vielleicht auch dritten) Blick zu verstehen. Nach intensiverer Auseinandersetzung erkennt man, dass Goethe nicht zur Ruhe zu kommen scheint. Er befindet sich einer Art Selbstreflexion seines künstlerischen Schaffungsprozesses, die Figuren seiner Werke verfolgen ihn und lassen ihn nicht los. Das Werk scheint unvollendet. Auch scheint es so, dass Goethe eine tiefere emotionale Bindung zu dieser Arbeit hat, sein Herz fühlt sich plötzlich "mild und weich". Ich finde es relativ interessant und beeindruckend, welchen Stellenwert das Schreiben des Werkes im Leben des Autors hat...dies lässt hoffen, dass sich dieser Enthusiasmus ebenso im fortlaufenden Geschehen widerspiegelt! In der nächsten Szene, „Prolog im Himmel“, rühmen die drei Erzengel Raphael, Gabriel und Michael die wunderbare Schöpfung Gottes, insbesondere deren Krönung, den Menschen. Doch Mephistopheles ist anderer Meinung: er sieht nur, wie sich die Menschen plagen und gegenseitig Leid zufügen. Der Herr lenkt das Gespräch auf den Dr. Faust, den er als seinen Knecht bezeichnet. Mephistopheles meint, dass Fausts Verhalten von den Umständen abhinge und bietet dem Herrn die Wette an, dass es ihm gelingen würde, Faust von ihm abzuwenden. Der Herr geht darauf ein und ist sich sicher, dass Mephisto am Ende beschämt erkennen wird: "Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst". Die Wette wird geschlossen…


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