Sonntag, 15. April 2012

Passend zum Anlass: Fausts Osterspaziergang!

Die Szene veranschaulicht die unbeschwerte Art des Volkes, das beim Osterspaziergang, teils sogar singend, dargestellt wird. Auch Faust und Wagner genießen den Frühling und den Anblick der vergnügten Menschen. Der Famulus beneidet den Doktor um die Anerkennung, die diesem durch das Volk zu Teil wird. Doch Faust bedeutet sie wenig, denn er erinnert sich an eine Zeit der Hilflosigkeit der Medizin. Im Laufe des Gesprächs wird abermals der Unterschied zwischen Wagners naiv-optimistischem Fortschrittsglauben und Fausts innerer Gespaltenheit und unstillbarer Sehnsucht, er nennt sie „innere Gespaltenheit“, deutlich. Einerseits sehnt er sich nach weltlichen Freuden, nach Leben, andererseits träumt er von einem transzendenten Dasein. Wagner warnt Faust, böse Geister zu beschwören. Gegen Abend fühlt sich der Doktor von einem schwarzen Pudel, der geheimnisvolle „Feuerstrudel“ zieht, verfolgt. Er sieht in diesem Hund noch mehr als bloß einen normalen Pudel. Wagner jedoch bemerkt nichts Außergewöhnliches oder für einen Hund Untypisches an diesem und vermutet, dass es bloß eine Augentäuschung sei (V. 1157). Wie sich jedoch vermuten lässt, könnte sich Fausts Verdacht später bestätigen, dass hinter diesem schwarzen Pudel sich mehr versteckt als ein normaler Hund…

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